Gesunde Ernährung im Alter
Mit dem Alter verändert sich der Körper und es tut gut, die Ernährungsgewohnheiten anzupassen. Hier finden Sie praktische Tipps dazu, wie sich die Ernährung im Alter auf die veränderten Bedürfnisse einstellen lässt. Sie werden sehen, es ist ganz einfach.
Die Richtwerte für eine gesunde Ernährung gelten auch im Alter
DER KÖRPER VERÄNDERT SICH MIT ZUNEHMENDEM ALTER
Im Alter zwischen 20 und 30 Jahren ist der Körperaufbau abgeschlossen. Nach diesem Maximum beginnt der Körper zu altern. Je weiter dieser Prozess fortschreitet, umso mehr bemerken wir die Unterschiede. Besonders im hohen Alter nimmt die Leistungsfähigkeit ab und sogar die Körperzusammensetzung ändert sich. Wir bemerken dies, da sich die Muskelkraft verringert, die Knochen brüchiger werden und auch die Sehkraft nachlassen kann. Wie schnell und in welcher Ausprägung solche Veränderungen einhergehen, können wir teilweise durch unsere Ernährungsweise und unseren persönlichen Lebensstil beeinflussen.
DIE RICHTIGE ERNÄHRUNG IM ALTER: NÄHRSTOFFREICH UND KALORIENARM
Generell verringert sich im Alter der Grundumsatz. Das heißt der Körper benötigt weniger Energie für die Leistung der Organe. Außerdem fällt der Energiebedarf geringer aus, weil Menschen sich im Alter (zumindest in der
Regel) weniger bewegen als in jüngeren Jahren.
Trotz eines verringerten Energiebedarfs bleibt der Nährstoffbedarf im Alter gleich. Eiweiße, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe müssen
weiterhin in einer konstanten Menge zugeführt werden. Dasselbe gilt für Ballaststoffe. Der Bedarf an Eiweiß kann in Folge von Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme sogar steigen. Lediglich der Bedarf an Fett sinkt parallel zum Energiebedarf.
Um den verringerten Energiebedarf mit dem gleichbleibenden Nährstoffbedarf in Einklang zu bringen, sind im Alter solche Lebensmittel empfehlenswert, die einen niedrigen Energiegehalt und gleichzeitig eine hohe Nährstoffdichte
haben. Wer sich nach den allgemeinen Verzehrsempfehlungen der (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) oder auch nach der Ernährungspyramide des (aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz) richtet, ist
auch hinsichtlich der Ernährung im hohen Alter sehr gut beraten:
Die Grundlage einer ausgewogenen Ernährung bildet neben den festen Nahrungsmitteln eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Ältere Menschen trinken häufig zu wenig, da im Alter das Durstgefühl nachlässt. Deshalb sollten Sie aktiv darauf achten, genügend zu trinken. 1,5 Liter am Tag, zum Beispiel in Form von Wasser oder Saftschorlen, sind eine gute Menge.
Die Regel "5 am Tag" hat auch im Alter weiterhin ihre Gültigkeit. Dazu zählen zwei Portionen Obst und drei Portionen Gemüse, die viele Nährstoffe liefern und dabei kalorienarm sind.
Neben ausreichend Flüssigkeit benötigt der Körper am besten zu jeder Mahlzeit sättigende Lebensmittel, wie Vollkornbrot, -reis oder -nudeln.
Milchprodukte sind besonders
wichtig, da sie gute Lieferanten von sind. Calcium unterstützt den Knochenaufbau und hilft so, Osteoporose vorzubeugen. Milch und Milchprodukte können daher bis zu drei Mal täglich auf dem Speiseplan stehen.
Im Prinzip gelten die gleichen Ernährungsempfehlungen wie für jeden erwachsenen Menschen. Nichtsdestotrotz lohnt es sich mit zunehmendem Alter nochmals einen genauen Blick auf die eigene Ernährung zu werfen. Eine ausreichende
Nährstoffversorgung kann den Alterungsprozess im Körper positiv beeinflussen. Für ältere Menschen sind mehrere Mahlzeiten am Tag ideal. Drei Hauptmahlzeiten und zwei kleine Zwischenmahlzeiten werden empfohlen.
AUF DIESE NÄHRSTOFFE IST IM ALTER BEWUSST ZU ACHTEN
Bei einigen Nährstoffen kommt es erfahrungsgemäß bei älteren Personen eher zu einem Mangel. Dazu gehören Vitamin D, Folsäure und Jod.
Zusammen mit Calcium und Vitamin K spielt Vitamin D eine entscheidende Rolle beim Knochenaufbau. Die Fähigkeit des Körpers, Vitamin D mithilfe von Sonnenlicht herzustellen, nimmt mit zunehmendem Alter ab. Wenn
sich dann zusätzlich noch die Aufenthaltszeit in der Sonne verringert, muss ein größerer Teil dieses Vitamins über die Nahrung aufgenommen werden. Lebensmittel wie Leber, Eigelb, oder fette Fische enthalten Vitamin D. Teilweise
kann es sinnvoll sein Nahrungsergänzungsmittel einzusetzen. Wichtig: In Bezug auf Nahrungsergänzung im Alter immer den Arzt zu Rate ziehen.
Folsäure gehört zu den Vitaminen, bei denen
ein Mangel auch in hochentwickelten Industrieländern vorkommen kann. Mit zunehmendem Alter ist dies besonders ungünstig, weil damit das Risiko einer Arteriosklerose, also einer Verengung der Arterien, steigt.Folsäure steckt
vor allem in grünem Gemüse und Vollkornprodukten.
Vom Mineralstoff Jod nehmen wir häufig zu wenig zu uns. Deshalb sollten Sie einmal
pro Woche Seefisch essen und ansonsten mit Jod angereichertes Salz verwenden.
Auch Untergewicht kann im Alter eine Rolle spielen. In einem solchen Fall sollten vermehrt Nahrungsmittel mit einem hohen Energiegehalt
gegessen werden. Am besten wenden Sie sich an einen Experten, der Ihnen zur Seite steht.
Gestalten Sie Ihre Mahlzeiten ansprechend
ESSEN ZUM ERLEBNIS MACHEN
Das Essen wird erst durch die Wahrnehmung über unsere Sinne zum Genuss. Über das Sehen, Riechen und Schmecken nehmen wir unsere
Nahrung wahr und bewerten sie. In Folge von Erkrankungen am Auge kann das Sehvermögen mit zunehmendem Alter nachlassen. Außerdem verringert sich die Anzahl der Geschmacksknospen und der Geruchssinn wird schwächer. Dadurch empfinden ältere
Menschen das Essen häufig als fade und unattraktiv.
Gerade deshalb sollten Sie versuchen, Essen zu einem Erlebnis zu machen, auf das Sie oder Ihre Angehörigen sich freuen. Dazu dürfen Sie
gerne zu beliebten Lebensmitteln greifen und besondere Essenswünsche erfüllen. Kombinieren Sie diese einfach mit Zutaten, mit denen Sie fehlende Nährstoffe ausgleichen können. Nehmen Sie sich Zeit zum Essen und schaffen Sie eine angenehme
Atmosphäre, indem Sie den Tisch schön decken. Gemeinsam macht Kochen und Essen meist mehr Spaß.
Ein gutes Gefühl gibt auch ein schön angerichteter Teller, der verschiedene Farben
und Gerichte vereint. Würzen Sie die Speisen kräftig mit Kräutern und Gewürzen. Im Umgang mit Salz sollten Sie weder zu sparsam noch verschwenderisch sein. Es kann außerdem helfen, schon bei der Zubereitung auf eine leicht kaubare
und gut schluckfähige Konsistenz der Lebensmittel zu achten.
Übergewicht und Diabetes,was hat das miteinander zu tun?
Hierbei handelt es sich um eine Störung, bei der Insulin zwar vorhanden ist, an seinem Zielort, den Zellmembranen, aber nicht richtig wirken kann (Insulinresistenz). In den ersten Krankheitsjahren kann die Bauchspeicheldrüse dies durch die Produktion hoher Insulinmengen kompensieren. Irgendwann kann die Bauchspeicheldrüse die überhöhte Insulinproduktion aber nicht mehr aufrechterhalten. Die produzierte Insulinmenge reicht dann nicht mehr aus, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren, und der Diabetes mellitus Typ 2 wird manifest. Ein Typ-2-Diabetiker produziert viel mehr körpereigenes Insulin als der Stoffwechselgesunde (=Hyperinsulinismus), aufgrund einer hohen Insulinresistenz steigt der Blutzucker dennoch an, später kommt es über einen relativen Mangel in einigen Fällen zu einem absoluten Insulinmangel.
Noch in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts hatte der Diabetes-Typ-2 verharmlosend den Beinamen Altersdiabetes, weil er in der Regel erst im höheren Lebensalter auftrat. Allerdings wird der Diabetes Typ 2 auch bei immer mehr jüngeren Menschen diagnostiziert. Bei Kindern und Jugendlichen findet sich zunehmend häufiger die Form des MODY-Diabetes. Aufgrund des Auftretens in jüngeren Jahren und der Gefahr der Entwicklung von massiven Gesundheitsschäden im Laufe des Lebens ist der Begriff „Altersdiabetes“ nicht mehr angebracht.
Die angeborene Insulinresistenz hat durchaus einen biologischen Sinn. Die hohe Insulinausschüttung führt zu einer zuverlässigen Verstoffwechselung aller aufgenommenen Kalorien, was in Hungerzeiten das Überleben sichert. Menschen mit angeborener Insulinresistenz sind „gute Futterverwerter“ und neigen häufig bei vorhandenem Angebot bereits in der Kindheit zu Übergewicht. In Ländern der „Dritten Welt“ findet man deswegen überdurchschnittlich viele Menschen mit Insulinresistenz, was dort mit steigendem Wohlstand zu einer explosionsartigen Zunahme des Typ-2-Diabetes führt.
Der Typ-2-Diabetes wird oft erst spät erkannt, nicht ernst genommen oder unzureichend behandelt, und Ärzte sind bei der Behandlung bisweilen unsicher. Auch die Patienten neigen oft trotz Aufklärung und Schulung zur Verdrängung, da spürbare Einschränkungen der Gesundheit häufig erst dann auftreten, wenn sich akute, teils irreversible Schäden manifestieren. Um eine gleichbleibende Qualität zu erreichen, fördern die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland seit 2003 einheitliche Diagnose- und Therapierichtlinien im Rahmen des Disease-Management-Programmes (DMP).
Die Bundesärztekammer, die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften geben nationale Versorgungs-Leitlinien u. a. für den Diabetes mellitus Typ 2 heraus. Diese Leitlinien sind evidenzbasierte ärztliche Entscheidungshilfen für die strukturierte medizinische Versorgung (Disease Management, Integrierte Versorgung).
Ursachen
Auch Diabetes Typ-2 ist eine multifaktoriell ausgelöste Erkrankung, wobei an erster Stelle der Ursachen das Übergewicht steht. Dessen Einfluss wird durch die Gene und mögliche weitere Faktoren verändert.
Übergewicht
Übergewicht gilt als eine der Hauptursachen für diesen Erkrankungstyp. Neben der angeborenen Insulinunempfindlichkeit resultiert aus dem Übergewicht eine zusätzliche Insulinresistenz der insulinabhängigen Körperzellen. Wird eine derartige Zelle bei gesunden Menschen mit Insulin stimuliert, werden vermehrt Glukose-Transportproteine vom Typ 4 (GLUT-4) in die Zellmembran eingefügt. Bei Typ-2-Diabetikern ist unter anderem dieser Mechanismus gestört. In ihrem Muskel- und Fettgewebe wird GLUT-4 herabreguliert. Der genaue Mechanismus der Insulinresistenz ist bisher unklar; es handelt sich aber nicht um einen Defekt des GLUT-4. Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Konzentration des Botenstoffes Retinol Binding Protein 4 (RBP-4) und dem Ausmaß der Insulinresistenz. RBP-4 wird im Fettgewebe übergewichtiger Menschen in übergroßen Mengen produziert. Dieser Botenstoff scheint dazu zu führen, dass Muskel- und Leberzellen kaum noch auf das blutzuckerregulierende Hormon Insulin reagieren.[41] Bessert sich nach körperlichem Training die Insulinresistenz, sind auch geringere RBP-4-Plasmaspiegel zu messen[42] (zu den therapeutischen Konsequenzen siehe unten unter Therapie/neue Forschungsansätze).
Die Ernährung spielt jedoch nicht nur hinsichtlich des Körpergewichts eine Rolle für das Risiko, an Diabetes mellitus II zu erkranken. So konnte eine Studie aus dem Jahr 2013 zeigen, dass der Genuss von Fruchtsäften das Risiko, an Diabetes zu erkranken, erhöht, während der Genuss von frischem Obst - vor allem Heidelbeeren, Weintrauben und Äpfel - mit einer reduzierten Rate an Diabetes-Typ 2-Erkrankungen einhergeht.[43]
Genetische Faktoren
Ein entscheidender Faktor ist die genetische Veranlagung, wobei wahrscheinlich viele Gene beteiligt sind (polygene Erkrankung). Die unterschiedliche Genetik ist wahrscheinlich der Grund für die unterschiedlichen Verlaufsformen. Im Jahr 2004 ist es Forschern am Baptist Medical Center der Wake Forest University (USA) gelungen, eines der beteiligten Gene zu ermitteln: PTPN1. Das auf dem humanen Chromosom 20 lokalisierte Gen codiert für eine Protein Tyrosine Phosphatase (N1). Es gibt mehrere Varianten des PTPN1-Gens: Die riskante Variante findet sich in etwa 35 % aller Individuen der weißen (amerikanischen) Population, während die protektive (schützende) Form bei rund 45 % vorkommt. Bei etwa 20 % der Individuen findet man die neutrale Variante von PTPN1. Ist das Protein der riskanten Variante im Organismus im Überfluss vorhanden, unterdrückt es die Insulin-Reaktion des Körpers, so dass mehr Glukose (Zucker) im Blutkreislauf verbleibt und sich der Typ-2-Diabetes manifestiert.
Die Existenz weiterer für Typ-2-Diabetes verantwortlicher Gene gilt als gesichert. Die Forscher schätzen, dass bei etwa 20 % der hellhäutigen Bevölkerung das PTPN1-Gen verantwortlich ist. Bei Afro-Amerikanern dagegen scheint das Gen keine Rolle zu spielen, ein weiterer Hinweis, dass mehrere Gene an der Entstehung des Typ-2-Diabetes beteiligt sind.
In einer Studie, bei der das Genom von 2000 Personen sequenziert wurde, konnte jedoch ausgeschlossen werden, dass seltene Mutationen in wenigen Genen für den Großteil der Diabetes-2-Erkrankungen verantwortlich sind. Daraus folgt, dass entweder wesentlich mehr als 20 Gene beteiligt sind oder dass seltene Mutationen eine untergeordnete Rolle spielen.
Faktoren in der Lebensweise
Ein weiterer Faktor im Krankheitsgeschehen ist eine erhöhte körpereigene Glukoneogenese (Zuckerbildung) in der Leber (s.o.). Das Hormon Insulin hemmt, das Hormon Glucagonsteigert die Glukoneogenese in der Leber. Glucagon, das durch die Steigerung der Zuckerneubildung den Blutzuckerspiegel anhebt, wird vermehrt als Antwort auf den Zuckerbedarf in den Körperzellen gebildet. Auch Stresshormone wie Katecholamine und Glukokortikoide steigern physiologischerweise die Glukoneogenese. Außerdem betrifft die angeborene Insulinresistenz auch die Leberzellen, die auf die hemmende Insulinwirkung kaum reagieren und zu viel Zucker ins Blut entlassen.
Ein hoher Vitamin-D-Spiegel geht mit einem halbierten Diabetesrisiko einher, wie eine systematische Übersichtsarbeit mit 28 Studien und zusammen fast 100.000 Teilnehmern ergab. Das metabolische Syndrom war bei Probanden mit hohem Vitamin-D-Spiegel ebenfalls nur halb so häufig wie bei Teilnehmern mit wenig Vitamin D im Blut. Ein Mangel an Melatonin, das vor allem nachts ausgeschüttet wird, scheint das Risiko für den Typ-2-Diabetes zu erhöhen.
Hinsichtlich des Risikos an Typ-2-Diabetes zu erkranken, zeigte sich in einer Kohortenstudie, dass sich mit jedem Jahr einer Stillzeit das Risiko dieser Frauen, an dieser Diabetesform zu erkranken, um etwa 15 Prozent verringert. Nach dem Abstillen hält der schützende Effekt noch einige Jahre an.
Symptome
Viele Typ-2-Diabetiker haben jahrelang keine fassbaren Symptome. Im Gegensatz zum Typ-1-Diabetes geht der Typ-2-Diabetes eher selten mit einer Gewichtsabnahme und nur bei massiv erhöhten Blutzuckerwerten mit vermehrtem Wasserlassen und Durstgefühl einher. Häufig bestehen zu Beginn unspezifische Symptome wie Müdigkeit, Schwäche, Sehstörungen und Infektneigung wie z. B. häufige Blasenentzündungen. Da diese Symptome sehr unspezifisch sind, wird die Diagnose häufig erst nach Jahren durch Zufall gestellt. Selten, aber möglich, ist ein sogenanntes hyperosmolares Koma. Hierzu kommt es, wenn bei einem extrem hohen Blutzuckerspiegel die Nieren so viel Wasser ausscheiden, dass der Flüssigkeitsverlust durch Trinken nicht mehr auszugleichen ist.
Therapie
Beim Typ-2-Diabetes muss die erhöhte Insulinresistenz u. a. durch Gewichtsabnahme und vermehrte Bewegung verringert werden. Bis 2009 forderte die Deutsche Diabetes-Gesellschaft in ihren Leitlinien, dass eine medikamentöse Therapie erst nach Ausschöpfung dieser Maßnahmen erfolgen sollte. Der Blutzucker sinkt bei jedem Patienten, der Übergewicht abbaut, prozentual im Mittel deutlicher als der Blutdruck. Etwa die Hälfte aller neu diagnostizierten Diabetiker erreichen durch eine Gewichtsabnahme von 10 kg eineRemission (normaler Nüchternblutzucker). Diese Erkenntnisse erzwingen vom übergewichtigen Diabetiker eine umfassende Lebensstiländerung. Allerdings sind zu Beginn der Erkrankung die Gesundheitsrisiken nur Theorie (wie für den Raucher die Gefahr einer Lungenkrebserkrankung in 20 oder 30 Jahren). Daher ist eine frühzeitige, allein über die Änderung des Lebensstils zu beeinflussende Gesundheitsvorsorge nur schwer zu realisieren.
Für die Wirksamkeit der Lebensstiländerung zur Verhinderung eines Diabetes mellitus Typ 2 gibt es eine Vielzahl von Studien. Diese zeigen aber auch, dass Patienten die Einnahme von Medikamenten eher akzeptieren als eine Veränderung des Lebensstils (und unterscheiden sich damit nicht von anderen Menschen mit chronischen Erkrankungen – siehe z. B. die Lungenerkrankung COPD und Rauchen).
Nach aktuellen Studien ist mindestens drei mal in der Woche für mindestens 30 Minuten leicht anstrengende Bewegung notwendig, um Stoffwechselstörungen wie z. B. der Zuckerkrankheit vorzubeugen bzw. nachhaltig zu beeinflussen.
Eine Studie mit einem Wirkstoff aus der Gruppe der Glitazone ergab, dass dieser Wirkstoff bei Menschen mit einer Vorstufe des Diabetes mellitus Typ 2 das Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung deutlich senkt. In einer drei Jahre lang mit Rosiglitazon behandelten Gruppe erkrankten nicht einmal halb so viele Teilnehmer wie in einer Vergleichsgruppe, die nur ein Scheinmedikament erhielt. Allerdings trat unter Rosiglitazon signifikant häufiger eine Herzinsuffizienz auf.
Neue Studien für Metformin zeigen, dass ein frühzeitiger medikamentöser Beginn die Krankheitsentwicklung verzögert, da vom Zeitpunkt der Diagnosestellung an die zugrunde liegende Insulinresistenz vermindert wird. Auch für die neuartigen DPP4-Hemmer (als erstem Vertreter das Sitagliptin) zeigen erste Untersuchungen, dass die Funktionsfähigkeit der B-Zellen der Bauchspeicheldrüse möglicherweise länger erhalten bleibt, wenn frühzeitig mit der Behandlung begonnen wird (aus Symposien der 45. Deutschen Jahrestagung der Deutschen Diabetesgesellschaft in Stuttgart 2010).
Zur medikamentösen Therapie gibt es verschiedene Therapieansätze (s. u.). Je besser es gelingt, die Blutzuckerwerte zu normalisieren (vor einer Mahlzeit unter 120 mg/dl, danach unter 180 mg/dl), umso geringer ist die Gefahr von Komplikationen.
Da der Typ-2-Diabetes im Rahmen des metabolischen Syndroms häufig mit einem Bluthochdruck vergesellschaftet ist und der Bluthochdruck die Spätfolgen, vor allem an den Augen, den Nieren und den großen Blutgefäßen, weiter forciert, muss der Bluthochdruck rechtzeitig erkannt und behandelt werden. Insbesondere bezüglich der makrovaskulären Risiken wie Herzinfarkt oder Schlaganfall ist die optimale Blutdruckeinstellung sogar noch wichtiger als eine Optimierung des Zuckerstoffwechsels. Für die mikrovaskulären Risiken der Augen und der Nerven gilt allerdings die Optimierung des Blutzuckers.
Auch bei Typ-2-Diabetikern hilft eine regelmäßige Selbstkontrolle der Blutzuckerwerte, eine Änderung des Lebensstils nachhaltig einzuhalten. Die ROSSO-Studie hat nachgewiesen, dass es zu einem deutlichen Rückgang von Folgeerkrankungen und zu einer erheblichen Senkung der Todesrate kommt. Ein wesentliches Problem der Blutzuckerselbstkontrollen sind die Kosten und damit die Frage, inwieweit Blutzuckerteststreifen von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden sollten. Die Kosten für z. B. 50 Blutzuckerteststreifen liegen bei 20 bis 40 Euro je nach Gerätetyp und Apotheke (Stand Frühjahr 2010). Bei vier Messungen in der Woche liegen die Kosten bei ca. 200 Euro im Jahr.
Eine operative Entfernung beziehungsweise Überbrückung des Magens und des oberen Teils des Dünndarms (Anti-diabetischer intestinaler Bypass, ADIB) kann bei stark übergewichtigen Diabetikern vom Typ 2 zu verbesserten Stoffwechselwerten führen. Der Eingriff ist mit verschiedenen Risiken behaftet, die Sterblichkeit bei der Operation liegt bei einem Prozent (siehe auch Adipositaschirurgie).
Quelle: Wikipedia
Fertige Tomatensauce
Eine halbe Portion fertige Tomatensauce hat bis zu vier Teelöffel Zucker - und eigentlich essen wir eher eine ganze Portion zu unseren Nudeln.
Fettfreies Salat Dressing
Fettfreie Salat-Dressing sind häufig voller Zucker. Denn damit das Dressing geschmacklich auch ohne Fett punkten kann, wird es weitestgehend durch Zucker und Salz ersetzt. Bis zu zwei Teelöffel Zucker stecken in zwei Esslöffeln Dressing - und die reichen selten, damit der Salat wirklich gut schmeckt.
Smoothies
Es hat den Anschein als ob Smoothies eine sinnvolle Art sind, um Obst und Milchprodukte in seinen Speiseplan zu integrieren. Aber die meisten Fertigsmoothies sind wahre Zucker- und Kalorienbomben. 230 Kalorien und knapp neun Teelöffel Zucker stecken in einer kleinen Flasche.
Barbecue Sauce
Barbecue Sauce sollte wirklich nur spärlich verwendet werden. Eine bekannte Marke Barbecue Sauce hat drei Teelöffel Zucker in nur zwei Esslöffeln, das macht ungefähr 80 Prozent der Kalorien aus, die in dieser kleinen Zuckerbombe stecken.
Cornflakes
Mehrkornmüsli ist eigentlich ganz gesund. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Oft sind Frühstücksflocken mit Zucker versetzt - bei manchen Produkten können das bis zu 2 Teelöffel pro Portion sein.
Mehrkorn-Kräcker
Auch Mehrkorn- und Vollkornkräcker können Zucker enthalten. Bei manchen Produkten sind das bis zu einem Teelöffel pro Portion. Es ist also durchaus sinnvoll, vor dem Kauf die Zutatenliste zu checken.
Apfelsaft
Apfelsaft hat einen hohen Anteil an fruchteigenem Zucker und ist dadurch eine wahre Kalorienfalle. Ein Liter Apfelsaft enthält 40 Würfel Zucker.
Fruchtjoghurt
Naturjoghurt ist ohne Frage eine leichte und gesunde Mahlzeit für Zwischendurch. Bei Fruchtjoghurt sieht das schon anders aus. Rund acht Würfel Zucker können in einem 200 Gramm Becher stecken.
Rotkohl
Unglaublich, aber wahr: Rotkohl ist eine wahre Zuckerbombe - aber nur, wenn er aus dem Glas kommt. 700 Gramm Rotkohl enthalten ungefähr 25 Würfel Zucker.
Gewürzgurken
Die gute, alte Gewürzgurke ist zumindest hierzulande ein beliebtes Lebensmittel - nicht nur für Schwangere. Auch hier ist Vorsicht geboten: In einem Glas Gewürzgurken stecken vier Würfel Zucker.